Bei ihren Untersuchungen der Eisenstraße legten die Mitarbeiter der LWL-Archäologie für Westfalen in vier archäologischen Profilschnitten jeweils bis zu drei nebeneinander liegende Hohlwege frei - unbefestigte Wegetrassen, die sich im Laufe der Jahre und Jahrhunderte durch ihre Benutzung sowie durch Wind und Wetter immer tiefer in den Untergrund eingegraben haben. Die auf der Wilhelmshöhe dokumentierten Hohlwege reichen zum Teil sogar deutlich bis in den Schiefer hinein. Und sind damit ein Indiz für die lange Nutzungsdauer der alten Fernstraße.
An der tiefsten Stelle erkannten die Ausgräber mehrere, bis zu 15 Zentimeter tiefe Fahrspuren im Schiefergestein. Die Achsenbreiten reichten von 1,20 Meter bis knapp zwei Meter und beweisen damit die unterschiedlichen Breiten der Transportwagen in den verschiedenen Zeiten. In den Fahrspuren fanden die LWL-Archäologen immer wieder einzelne Eisenteile, zum Beispiel verlorene Nägel. Andere Funde wie Münzen, mit denen sich die Fahrspuren genauer hätten datieren lassen, sind nicht zu Tage gekommen.
'Die Untersuchungen zeigen dennoch, dass Hohlwege mehr sind als alte Wegetrassen. Sie erlauben weitere Aussagen über ihre Zeit, zum Beispiel zur Infrastruktur und zu Wirtschaftssystemen in früheren Zeiten', freute LWL-Archäologin Dr. Eva Cichy, die auch die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Freudenberg hervorhebt. Die archäologischen Untersuchungen waren notwendig geworden, da auf der Wilhelmshöhe bei Freudenberg ein Gewerbegebiet erschlossen wird, wodurch ein Teil der Eisenstraße überbaut werden muss.
Hinweis: Die Ausgrabungsorte sind verfüllt bzw. überbaut worden - sie können nicht besichtigt werden.
Kontakt: LWL-Museum für Archäologie, Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 5907-267 oder 0173 8301752, LWL-Pressestelle, Markus Fischer, Tel. 0251 591-235, E-Mail: presse@lwl.org. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Stadt Freudenberg
Fotos: LWL-Archäologie für Westfalen, Außenstelle Olpe, Hermenn Menne