85 Jahre unter Dampf - ein Methusalem wurde müde
Keiner kannte den alten Dampfhammer so gut wie Kurt Runte. Er musste ran, wenn das Ding nicht mehr lief. "Das passierte immer dann, wenn die Maschine an die 300 Grad heiß wurde", erinnert sich der längjährige Betriebsschlosser im Hammerwerk Vorlaender, Hilchenbach, der den Freunden historischer Fahrzeuge beim Aufbau des Hammers in Freudenberg-Wilhelmshöhe half. "Wir haben manches Mal die 6 Meter lange Brücke schweißen und verstärken müssen. Man sieht, wie viele Risse entstanden sind. Das Material war einfach ermüdet." 1997 wurde der Hammer nach dem Konkurs der Firma stillgelegt.
Als der Betrieb des Hammers ein halbes Jahr später nach Übernahme der Firma durch einen italienischen Investor wieder aufgenommen werden sollte, war dies mit Dampf nicht mehr möglich. Versuche mit Pressluft schlugen fehl, so dass der alte Dampfhammer einer modernen Schmiedepresse weichen musste. Durch Zufall erfuhren die Freunde historischer Fahrzeuge von dem zerlegten Hammer. Mit Unterstützung des Kreises Siegen-Wittgenstein und den Firmen Möbel-Zimmermann, Benno Drössler, Schwerlast-Köhler, Kran-Dornseiff, SMS-DEMAG, Spedition Bender und Krämer-Kran wurde der 1912 von der Weidenauer Firma Schleifenbaum & Steinmetz hergestellte Dampfhammer an der Kreuzung Nähe der Autobahnausfahrt Freudenberg aufgestellt.