Lützeln gilt als älteste der vier Ansiedlungen des Hickengrundes, die bereits in Urkunden des 9. Jahrhunderts Erwähnung finden. In einer Urkunde von 1349, mit denen Graf Otto von Nassau die Dörfer Dresselndorf und Lützeln als Mann- und Burglehen den Ganerben von Haiger übereignete, wird die schriftliche Überlieferung der Ortsgeschichte fortgesetzt.
Mit der beginnenden Industrialisierung fanden viele Männer aus Lützeln in Neunkirchen und dem weiteren Siegerland im Bergbau und wohl auch in der Hüttenindustrie Beschäftigung. Durch die Anlage eines Basaltbruches wurde im Jahre 1892 die erste Industrie in Lützeln angesiedelt. Dem folgte im Jahre 1911 die Errichtung einer Steinbruchanlage, deren Kernstück, der Steinbrecherturm, noch heute das Wahrzeichen des Ortes ist. In den Jahren 1923-1925 waren hier 600 Arbeiter beschäftigt, die Stilllegung des Betriebes erfolgte um 1939.
Bei der schweren Brandkatastrophe von 1881 wurden 60 Gebäude, nahezu der gesamte Ort, ein Raub der Flammen. Aus der Schule konnte lediglich die Glocke gerettet werden, die dann in dem bereits im Jahre 1866 errichteten neuen Schulgebäude ihren Platz fand. An die alte Dorfschule wurde im Jahre 1989 ein Dorfgemeinschaftshaus angebaut, in dessen Räumen sich heute die Heimatstube von Lützeln befindet. Neben Reproduktionen der alten Urkunden zur Dorfgeschichte werden hier Exponate aus der Land- und Haubergswirtschaft sowie dem dörflichen Arbeits- und Alltagsleben gezeigt. Zur Dokumentation der Schulgeschichte ist ein kleines Klassenzimmer mit Mobiliar, alten Karten und Schulbüchern zusammengestellt worden.
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung. Eintritt frei.
Kontakt: Heimatverein Lützeln, Herr Manfred Kunz, Tel. 02736-7550
Text und Foto: Dieter Pfau, in Museen und Heimatstuben Siegerland-Wittgenstein