Mehr als 450 Jahre lang fanden viele Wittgensteiner Arbeit und Brot in einem einst blühenden Industriezweig, dem Schieferbergbau. Die älteste erhaltene Konzession zum Schieferabbau aus dem Jahr 1717 hatte Graf Casimir zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg ausgestellt.
In Raumland wurde der wertvolle Naturstein abgebaut. Der dunkelblaue Schiefer war ein bedeutender Baustoff. Ausgezeichnet durch seine dunkle Farbe und große Haltbarkeit wurde der Raumländer Stein für Dach- und Wandschiefer, Fensterbänke und Treppenstufen verwendet. Der Schiefer wurde nicht nur innerhalb von Deutschland verkauft, sondern nachweislich auch nach England, Frankreich und Ungarn exportiert. Die Blütezeit der Dachschieferindustrie begann 1860, als die Dächer nicht mehr mit Stroh gedeckt werden durften. Durch den erhöhten Bedarf von Dachschiefer entstanden in und um Raumland zwölf Schiefergruben, in denen etwa 450 Bergleute ihr tägliches Brot verdienten.
Wer heute Bergbau-Luft schnuppern möchte, kann noch in die Grube „Delle“ hineingehen. Im Stollen herrschen kühle sieben Grad Celsius. Wandel durch die dunklen und kühlen Schächte des Schieferschaubergwerks und erfahre einiges über die Entstehung, den Abbau und die Weiterverarbeitung von Schiefer.