Im Zuge der Sanierung und Modernisierung des alten Kreuztaler Bahnhofes zum neuen Kulturbahnhof hat die Stadt Kreuztal auch kulturelles Neuland betreten: Die Bildende Kunst hat mit dem Ausstellungsbereich in der neu und modern gestalteten Empfangshalle ein würdiges Domizil im öffentlichen Raum erhalten.
SZENENWECHSEL
Das Ausstellungskonzept SZENENWECHSEL steht für wechselnde Präsentationen verschiedener Künstler und deren Werke aus allen Sparten der bildenden Kunst. Abseits der gewohnten „Bühnen“ Museum oder Galerie sinnlich erlebbar gemacht. Szenenwechsel bedeutet auch, sich nicht auf ein Bühnenbild zu beschränken, Auftritt und Thema nicht immer gleich zu gestalten. Der Kulturbahnhof steht daher allen Künstlern offen - egal ob bekannt oder unbekannt, alt oder jung, klassisch, avantgardistisch oder revolutionär. Alljährlich widmet sich ein Ausstellungszyklus auch geschichtlichen Themen der Stadt Kreuztal. Die beiden Künstler Ulrich Langenbach und Annette Besgen haben ihre Ateliers im Obergeschoss des Bahnhofgebäudes ►Zum Kulturbahnhof
Öffnungszeiten der Wechselausstellungen: Mo. bis Fr. von 6:30 bis 18:30 Uhr
Restaurant-Bar Fünf10 + Bahnhofskiosk
Direkt im Bahhofsgebäude befindet sich das inklusiv betriebene Restaurant-Bar Fünf10, das neben einer Bar auch einen gemütlichen Biergarten hat (Restaurant-Bar Fünf10). Im Bahnhofgebäude befindet sich ein Kiosk für den Reisebedarf.
Café Basico
Im Jahr 2014 hat sich ein Kulturcafe in dem Gebäude des ehemaligen Lokschuppens auf der anderen Seite der Gleise angesiedlet. In stilvollem Ambiente finden Veranstaltungen für Tanz, Kunst, Kultur aber auch für nochtöffentliche private oder betriebliche Feiern statt (www.cafebasico.de)
Bahnhof Kreuztal
Der Bahnhof Kreuztal hat nach wie vor eine große Bedeutung als Personenbahnhof, insbesondere für Berufspendler. Daher wurde im Zuge der grundlegenden Sanierung 2008 auch ein großer Park & Ride Platz mit Buswende und Taxistand errichtet. Ebenso wichtig ist die Funktion als Eisenbahnknotenpunkt mit Containerumschlagplatz und Rangierbahnhof der heimischen Industrie. Seine große Blütezeit als Güterbahnhof für den Stückgutverkehr ist jedoch schon lange vorbei. ►Infos Zugverbindungen
Geschichtliche Entwicklung
Die Bahn diktierte den Rhythmus - wer die zahllosen Bahnübergänge zwischen Kreuztal und Siegen passieren wollte, musste oft warten. Und das betraf viele: Durch den Wirtschaftsboom in enger Tallage erinnerte der Ballungsraum an Zustände im Ruhrgebiet. Industrie prägt die Region bis heute. Dagegen ist der Güterverkehr auf der Ruhr-Sieg-Strecke nur noch ein schwacher Abglanz früherer Zeiten.
„Im Betreff der Strecke zwischen Creuzthal und Siegen, woselbst die Siegener Eisenindustrie mit Vorliebe ihren Sitz aufgeschlagen hat, war darauf Bedacht zu nehmen, besonders den zahlreich vorhandenen Hochöfen, Puddel- und Walzwerken, Eisengießereien und Hammerwerken geeignete Verbindungen mit der Bahn zu gewähren.“ Diese Forderung aus dem Jahr 1864 erfüllt die Ruhr-Sieg-Strecke voll und ganz. Dank ihr wächst die gesamte Gegend zu einem dichten Konglomerat aus Eisenhütten, Stahlwerken, Erzgruben, Maschinenbaufirmen und stahlverarbeitenden Betrieben zusammen.
Kreuztal kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, auch wenn die Anfänge mit einem Lokschuppen für zwei Maschinen recht bescheiden wirken. Aber dabei bleibt es nicht. Eine 1883-89 gebaute Nebenbahn nach Marburg erschließt die strukturschwachen Kreise Wittgenstein und Biedenkopf. Die Folge: Viele Wittgensteiner finden einen Arbeitsplatz im Siegerland und ziehen nach Kreuztal und Umgebung. Zugleich erhält der Güterbahnhof einen neuen Ringlokschuppen, um das erhöhte Frachtaufkommen zu bewältigen. Das steigt 1915 noch einmal durch die neue Hauptstrecke über Siegen-Ost nach Haiger. In Kreuztal werden nun verstärkt Güterzüge gebildet und umrangiert: Aus Hagen kommende Loks fahren mit neuem Auftrag zurück nach Norden, Maschinen aus Dillenburg, Siegen oder Betzdorf übernehmen die weitere Beförderung Richtung Süden. Möglich macht das eine erneute Erweiterung – um elf Gleise 1916 und weitere zwölf 1923. Nach den Zerstörungen alliierter Luftangriffe im Februar und März 1945 blüht der Güterverkehr noch einmal auf. Der Niedergang des Bahnbetriebswerks Kreuztal beginnt 1953 mit der Abwertung zur Außenstelle. 1969 wird es vollends aufgelöst. Viele historische Fotos unter: https://www.kulturbahnhof-kreuztal.de/das-gebaeude/
Der Kulturbahnhof Kreuztal ist ein Erlebnisort an der >Eisenstraße Südwestfalen und eine Sehenwürdigkeit von >WasserEisenLand